“Stop whining, start hustling.” ― Gary Vaynerchuk
Das Hustle Mindset bringt mich nicht in den Hustle Modus.
Zumindest nicht bei den Dingen, die ich tun müsste, aber nicht tue.
Motivationsreden zeigen auch keine Wirkung, um meine Umsetzungsstärke zu steigern.
Ein kurzes High, dass Sekunden später wieder verpufft.
Manchmal reicht es noch, um anzufangen, aber meistens ist es nur eine mentale Masturbation.
Das ist ein Problem.
Dinge aufzuschieben, kostet mich Geld.
Andere kostet es ihr gutes Aussehen oder mehr Energie im Alltag.
Es ist bei jedem etwas anderes.
Ich werde am häufigsten gefragt, wie ich mich fürs Training motiviere, weil ich die meiste Zeit über körperliches Training schreibe und mühelos seit 2009 ohne echte Unterbrechung trainiere.
Meinen Lesern mangelt es nicht am Wissen, aber an der Umsetzung.
Es gibt Männer, die mir seit Jahren folgen und mehr Wissen haben als manche Personal Trainer.
Aber sie schaffen es nicht, dieses Wissen umzusetzen.
Komischerweise sind es genau die Männer, die nach mehr Wissen schreien.
In der Hoffnung, dass es sie fürs Training motiviert.
Das ist eine kaputte Strategie …
Mehr (Fach)wissen wird niemals deine Umsetzungsprobleme lösen.
Sie haben sich mit dem Thema Motivation nie richtig auseinandergesetzt.
Neues Wissen ist wie eine Motivationsrede.
Du fühlst dich kurz gehypt, aber es bringt dich nicht in die Umsetzung.
Das Problem daran ist, dass du weit unter deinen Möglichkeiten bleibst.
Du spielst zu klein.
Du erreichst niemals das, was für dich möglich wäre.
Falls du deine Umsetzungsstärke steigern möchtest, um
- produktiver zu sein
- deine Zeit besser zu nutzen
- deine Potenziale voll zu entfalten
… dann musst du zuerst einmal verstehen, was der Unterschied zwischen Motivation und Disziplin ist.
Umsetzungsstärke: Der Unterschied zwischen Motivation und Disziplin (und was Willenskraft damit zu tun hat)
Hier ist der Unterschied:
- Motivation ist zu tun, wonach du dich gerade fühlst.
- Disziplin ist zu tun, wonach du dich gerade nicht fühlst.
Motivation ist Verlangen. Es ist ein Wusch. Du willst etwas unbedingt tun.
Disziplin ist Beharrlichkeit. Wenn du etwas tust, für das du keine Motivation hast.
Das wichtigste Puzzleteil: Willenskraft
Willenskraft ist zu widerstehen.
Etwas nicht zu tun, auch wenn du ein Verlangen danach hast.
Denn es gibt immer etwas, das wir gerade lieber tun würden, als die wichtigen (herausfordernden) Dinge in unserem Leben.
Willenskraft ist also die Voraussetzung für Disziplin.
Es ist das, was viele als Umsetzungsstärke bezeichnen.
Es gibt Tage da bin ich motiviert fürs Training und es gibt Tage da bin ich diszipliniert fürs Training.
Beim zweiten brauche ich Willenskraft, um den Dingen zu widerstehen, die ich statt Training lieber tun würde.
Morgens brauche ich Disziplin, um zu schreiben (Willenskraft gegen Social Media) – Wenn dann die Zeit fürs Training kommt, brauche ich Disziplin fürs Training (Willenskraft gegen das Schreiben).
Disziplin wird zu Motivation, wenn du in die Umsetzung gehst.
Um dich motiviert zu fühlen, musst du einfach nur anfangen.
Und um anzufangen, wenn du nicht motiviert bist, brauchst du Willenskraft.
Das ist der Grund, warum dir alle empfehlen, schon am Morgen die Dinge zu tun, für die du dich nicht motivieren kannst.
Am Morgen verfügst du noch über genügend Willenskraft.
Willenskraft ist endlich
Kraft ist eine Fertigkeit, die du trainieren kannst.
Ja, auch Willenskraft.
Du kannst dein Leben so verändern, dass du deine Willenskraft schonst und parallel stärkst.
Du erkennst den Wert von mehr Willenskraft bereits, oder?
Willenskraft ist die Voraussetzung für Disziplin.
Wenn du diszipliniert bist, siehst du geiler aus, verdienst mehr und hast erfüllendere Beziehungen.
Disziplin verbessert jeden Lebensbereich.
Und es gibt zwei wertvolle Schritte, wie du deine Willenskraft schonst und stärkst:
Schritt 1) Definiere eine Vision und stecke dir Ziele
Eine Vision hilft dir dabei, dich heute schon so zu sehen, wie du in der Zukunft sein möchtest.
Wie sieht deine Zukunft aus, wenn du über eine starke Willenskraft verfügst und du alles umsetzt, was du dir vornimmst?
Basierend auf dieser Vision kreierst du Ziele, die dich dieser Vision näher bringen.
Langzeitziele, Zwischenziele und Kurzzeitziele, die du auf das Quartal, den Monat, die Woche und den Tag herunterbrechen kannst.
Das bringt dir Klarheit und einen Sinn, wo die Reise für dich hingehen kann.
Du weißt, was du täglich tun musst.
Wenn du keinen tieferen Sinn in deinem Leben siehst, wirst du dich täglich mit billigem Dopamin ablenken müssen, um den Tag irgendwie zu überstehen.
Oder schlimmer.
Jemand anderes füllt deinen Kalender mit Tätigkeiten, damit er durch deine Arbeitskraft seine Vision und Ziele erreicht.
Wenn du deinen Weg kennst und weißt, wo du hinwillst, gibt dir das automatisch Rückenwind.
Du weißt, was du erreichen möchtest und kannst täglich deinen Fokus auf diese Dinge richten.
Der Trick ist, deine Vision so spezifisch und im Idealfall auch so groß wie möglich zu machen.
Das erreichst du am schnellsten durch kraftvolle Fragen, die dich aus deinem gewohnten Denken herausholen und aus der Komfortzone schubsen.
Plane dir in den nächsten Tagen zwei bis drei Stunden am Stück.
Nur du, etwas zum Schreiben und Stille.
Hier sind fünf Fragen, mit denen du einsteigen kannst:
1) Arbeitest du, um zu leben oder lebst du, um zu arbeiten?
2) Wenn du dich heute entscheiden müsstest, was du mit dem Rest deines Lebens anfangen willst, was würde das sein?
3) Welchen Wert kannst du der Welt bieten, den kein anderer hat?
4) Wenn die Welt sehen könnte, wie du deinen Tag verbracht hast, würdest du es morgen genauso machen? Wenn nein, warum nicht?
5) Was macht dich einzigartig?
Von hier an kannst du tiefer eintauchen.
Es ist spannend, was passiert, wenn du Antworten auf diese Fragen findest und wie sie dich für jeden Lebensbereich antreiben werden.
Alles profitiert davon.
Deine Gesundheit, dein beruflicher Erfolg und deine Beziehungen.
Schritt 2) Entwickle deine Identität
Der einzige Weg von Punkt A zu Punkt B zu kommen, ist die Person von Punkt B zu sein.
Punkt A ist dein jetziges Leben.
Punkt B ist die Person, die deine Vision lebt.
Wenn du etwas in deinem Leben haben möchtest, was du noch nicht hast, musst du zu der Person werden, die bereits hat, was du möchtest.
Wer ist die Person in deiner Vision?
Du musst heute schon die Person sein, die in deiner Vision bereits die Dinge hat, die du dir wünschst.
Mit deiner gegenwärtigen Identität kannst du deine Wunschzukunft nicht realisieren.
Sonst hättest du sie schon.
Alles, was du gerade in deinem Leben hast oder nicht hast, basiert auf dieser Identität.
Dein körperlicher Zustand, die Qualität deiner Beziehungen und dein Wohlstand oder beruflicher Erfolg.
Es ist der Spiegel für das, wer du gerade bist.
Falls du dich gerade fragst, wer du bist und dich noch nie tiefer mit dir und deiner persönlichen Entwicklung auseinandergesetzt hast …
Du bist die Geschichten und Glaubenssätze, die du als Kind und Jugendlicher aufgeschnappt hast oder die du dir erzählst, basierend auf deinen gemachten Erfahrungen.
Durch den Einfluss deiner Eltern, der Schule und deinem Umfeld oder der Gesellschaft im Allgemeinen.
Und du bist die Gewohnheiten und Fähigkeiten, die du bis heute entwickelt hast.
Deine gegenwärtige Identität (Ego) ist der Grund, warum du Dinge aufschiebst oder gar nicht tust.
Dinge, wo du genau weißt, dass du sie tun müsstest, um das zu erreichen, was du dir wünschst.
Der schnellste Weg, eine neue Identität zu entwickeln, ist die Person zu sein, die du in deiner Vision bist.
Und garantiert gibt es Personen, die deiner Zukunftsversion ähnlich sind.
Frag dich:
Welche charakterlichen Eigenschaften hat diese Person?
Welche Glaubenssätze und Geschichten erzählt sie sich?
Über welche Fähigkeiten und Gewohnheiten verfügt sie?
Mit wem umgibt sich diese Person?
Und dann lege täglich den Fokus auf diese Dinge.
Charakterliche Eigenschaften, Glaubenssätze und Geschichten sind auf der Seins-Ebene.
Du kannst sofort entscheiden, so zu sein.
Spoiler: Du bist diszipliniert. Es ist nichts, was du hast …
Es klingt jedoch auf dem Papier einfacher als es ist, weshalb es im PaPoRe Coaching einige Wochen intensiv fast ausschließlich darum geht.
Falls du dir da Unterstützung wünschst, schau es dir gerne mal an.
Basierend auf der (neuen) Seins-Ebene ist es leicht andere Fähigkeiten und Gewohnheiten zu entwickeln.
Vor allem mit der Klarheit durch die Vision und den passenden Zielen.
Es treibt dich an.
Von innen.
Und dieser innere Antrieb schont deine Willenskraft.
Gestärkt wird deine Willenskraft durch deine neuen Fähigkeiten und Gewohnheiten.
Der Trick ist deine Willenskraft zu schonen und zu stärken
Hier sind ein paar Steilvorlagen, welche Fähigkeiten deine Willenskraft stärken:
- Die Fähigkeit körperliche Kraft aufzubauen
- Die Fähigkeit präsent und achtsam zu sein
- Die Fähigkeit dich längere Zeit zu fokussieren
“In a world of distraction, focusing is a superpower.”
― Ryan Holiday, Discipline Is Destiny: The Power of Self-Control
Gewohnheiten, die das Ganze unterstützen, sind:
1) Ziele setzen, die du messen kannst
Wichtig dabei. Fokus auf den gemachten Fortschritt – nicht auf den verbliebenen Weg bis zum Ziel.
2) Mit den richtigen Leuten Zeit verbringen
Richtig bedeutet, dass diese Menschen deine Vision teilen und auf demselben Weg sind, was die Seins-Ebene betrifft und die gelebten Fähigkeiten und Gewohnheiten.
3) Bücher oder Artikel lesen, in denen es um Disziplin geht.
So wie dieser Artikel. Du bist, wo deine Aufmerksamkeit ist. Lenke deinen Fokus täglich auf das, was du sein möchtest.
4) Planer oder Kalender nutzen
Behalte deine Prioritäten im Blick. Ein Planer hilft dir auch dabei deinen Fortschritt zu messen und täglich deine Aufmerksamkeit auf die richtigen Dinge zu lenken, die dich deiner Vision näher bringen.
5) Ablenkungen auf regelmäßiger Basis entfernen
Du bist ein Mensch und Big Tech weiß genau, wie sie dich in den Kaninchenbau ziehen können. Daher ist regelmäßiges Dopamin Fasten das einzige Gegenmittel.
6) Regelmäßig Tagebuch führen
Schreibe einfach am Morgen und am Abend die Gedanken auf, die dir gerade durch den Kopf gehen. Das lässt dich am Abend besser einschlafen und gibt dir am Morgen Klarheit für den Tag.
7) Regelmäßig für deine Disziplin belohnen
Ich trainiere täglich und die Belohnung ist an zwei bis drei Abenden in der Woche Wein oder Whiskey. Finde etwas, womit du dich belohnen kannst, wenn du täglich diszipliniert bist.
Mit diesen Fähigkeiten und Gewohnheiten steigerst du automatisch deine Umsetzungsstärke, nutzt deine Zeit effektiver und entfaltest deine Potenziale.
Im Zusammenspiel mit der Klarheit, die du über deine Vision und Ziele bekommst, erreichst du das, was für dich möglich ist.
Es funktioniert.
Jede Veränderung im Leben erfordert eine Veränderung der Identität.
Falls du Wissen hast, aber nicht umsetzt, wird es Zeit für diese Veränderung.