Die längste Zeit in meinem Leben wusste ich nicht, wie ich das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden kann, weil ich keine echten Prioritäten hatte.
Ich bekam 2008 das erste Mal ein Gefühl dafür, mit der Geburt meiner Tochter. Mein Leben veränderte sich schlagartig, innerhalb eines Tages. Als ich meine Tochter kurz nach der Geburt auf dem Arm hielt, wurde mir von einer auf die nächste Sekunde bewusst, was wichtig ist und was nicht. Vielleicht bist auch du Vater. In jedem Fall habe ich ein paar Tipps für dich, wie du meine Erkenntnisse dieser Erfahrung für dein Leben nutzen kannst. Damit du nicht darauf warten musst, bis das Leben für eine Änderung deiner Prioritäten sorgt.
Fang heute damit an, dir klar darüber zu werden, was in deinem Leben wichtig ist und was nicht. Denn wenn du es nicht entscheidest, wird es jemand anderes für dich tun und in den seltensten Fällen ist es so eine schöne Erfahrung, wie die Geburt eines Kindes.
Hier sind drei Tipps, wie du in deinem Leben das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden kannst.
Lege fest, wohin deine Reise gehen soll.
Um Prioritäten festzulegen, musst du wissen, wohin dein Weg als Mann geht.
Wenn du kein klares Ziel oder Vision für dein Leben hast, wirst du immer wieder an einen Punkt kommen, an dem du dich orientierungslos fühlst und Wichtiges nicht von Unwichtigen unterscheiden kannst. Du musst eine Route festlegen, damit du erkennst,
… wann du Ja sagen musst und wann Nein.
… ob du links abbiegen musst oder rechts.
… wen du auf diese Reise mitnimmst und wen nicht.
Und für diese Route benötigst du einen Endpunkt. Ich liebte die Vaterrolle ab Tag eins, auch wenn es mehr Einschränkungen für mein Leben bedeutete. Keine Videospiele mehr dafür lange Kinderwagen Spaziergänge im Park, vor 21 Uhr ins Bett dafür nachts Windeln wechseln und füttern und keine sinnlosen Wochenend-Besäufnisse mehr dafür Familienzeit. Die Unterscheidung von Wichtig zu Unwichtig war so leicht, weil ich ein Ziel hatte, in Kombination mit einem starken Warum. Wenn du eine Vision oder ein Ziel festlegst, hinterfrage auch intensiv dein dahinterliegendes Warum.
Ein klares Ziel gibt dir den Weg vor und ein starkes Warum hilft dir, ihn zu gehen. Du benötigst beides, weil du immer wieder in Situationen kommen wirst, in denen dich das Leben testet, ob du es mit deinem Weg auch wirklich Ernst meinst. Und du möchtest in diesen Situationen nicht feststellen müssen, dass dein Weg zu neblig ist und dein Warum zu schwach.
Nimm dir die Zeit eine Entscheidung zu treffen, wohin dein Weg gehen soll und finde ein starkes Warum.
Stelle dich den Gewohnheiten und Fähigkeiten, die es dafür braucht.
Du benötigst bestimmte Gewohnheiten und Fähigkeiten, ganz egal, wohin dich dein Weg führt.
Es warten Aufgaben, auf die du noch nicht vorbereitet bist. Einer der Gründe, warum wir unwichtige Dinge wichtigen Dingen vorziehen, ist, weil wir die unwichtigen Dinge schon tausend Mal gemacht haben.
Die wichtigen Dinge im Leben holen dich aus deiner Komfortzone. Ich konnte nichts von dem, was meine Tochter von mir forderte. Ich wusste weder, wie ich sie richtig halten soll, noch wie ich ihre Windeln wechsle und auch nicht, woran ich erkannte, ob sie Hunger hatte oder müde war. Meiner Tochter war es egal und sie forderte mich täglich aufs Neue bis ich die Fähigkeiten besaß und sie zu Gewohnheiten wurden. Mach dich darauf gefasst, dass du die ersten Meter (eher Kilometer) auf deinem Weg straucheln wirst und das öfter als es dir lieb ist. Der Trick ist einfach so lange dran zu bleiben, bis der Punkt kommt, an dem du jeden Schritt genießt.
Wichtige Dinge in deinem Leben fordern andere Gewohnheiten und Fähigkeiten von dir als Unwichtige. Falls du dich jemals gefragt hast, warum sich die meisten Männer mit dem Durchschnitt zufriedengeben und nie aufs nächste Level gehen, hast du jetzt die Antwort. Die wenigsten stellen sich den Gewohnheiten und Fähigkeiten, die es braucht, weil sie in Watte eingepackt sind und in ihrer Komfortzone hängen.
Leider sind das auch die Männer, die niemals das Gefühl erleben, etwas mit hohem Wert in ihrem Leben kreiert zu haben und deshalb immer eine unterschwellige Unzufriedenheit in sich spüren.
Mach dir bewusst, was dir dabei im Weg steht oder dich ablenkt.
Das beginnt bei deinen Gedanken und endet mit den Menschen in deinem Umfeld.
Dein größter Gegner auf deinem Weg als Mann bist du selbst, direkt gefolgt von den Verbündeten, die du auf diesem Weg kennenlernst.
Wem schenkst du deine Aufmerksamkeit, ist die alles entscheidende Frage.
- Liest du Bücher oder bildest dich weiter, mit Inhalten, die dein Leben bereichern und dich für deinen Weg inspirieren oder fütterst du täglich deinen Kopf mit Schreckensmeldungen und Weltuntergangsszenarien, die dich lähmen und klein halten.
- Führst du Gespräche, mit Menschen auf Augenhöhe, die sehen wollen, wie du über dich hinauswächst oder mit Menschen, die sich mit der vergleichen und nicht wollen, dass du dich veränderst, weil sie sich sonst mit verändern müssten?
- Bist du präsent in deinen Beziehungen oder klebst du am Smartphone und bist getrieben von sofortiger Befriedigung über den nächsten Like oder das nächste Update, dass nichts mit dir oder deinem Leben zu tun hat?
Rückblickend war es immer der verantwortungslose Umgang mit meiner Aufmerksamkeit, wenn ich nicht der Vater war, der ich hätte sein können. Und diese verbrannte Zeit kann ich mir nicht zurückholen.
Du bist allein dafür verantwortlich, wem oder was du deine Aufmerksamkeit schenkst und mach dir klar, dass jeder sie will. Jede Sekunde, in der du unachtsam bist, wird etwas oder jemand versuchen dich abzulenken.